Gewusst wie: Energiesparen in der Küche

Kochen und backen sind deine Leidenschaft, und du verbringst viele Stunden in der Küche – das macht Spaß, kann aber auch ins Geld gehen: Die Energiekosten, die bei der Zubereitung von Speisen entstehen, solltest du nämlich nicht unterschätzen.

Über das Jahr kann durch deine Freude am Backen und Kochen ein ansehnlicher Betrag zusammenkommen. Wie du Energie und damit Bares sparen kannst, erfährst du hier.

Sparen und Umwelt schonen

An dem Thema Nachhaltigkeit kommt heute keiner mehr vorbei. Auch in der Küche hast du zahlreiche Möglichkeiten, die dir nicht nur beim Sparen helfen, sondern gleichzeitig die Umwelt schonen.

Gewusst wie Energiesparen in der Küche|Strom sparen und Umwelt schonen|Zubereitung von Gemüse|Auch Gefrierbeutel kannst du einfach durch Dosen und Glasgefäße ersetzen|Energiekosten auf das Kochen|Umweltprogramm statt eines Vollprogrammsatt-eines-Vollprogramms|Optimale Temperatur Kühlschrank|Energiekosten Herd und Backofen|Auf geeignetes Kochgeschirr achten

Wie das gelingen kann? Generell solltest du bei zu hohen Stromkosten zunächst deinen Stromtarif prüfen und wenn nötig, den Anbieter wechseln. Ein günstigerer Tarif, der auf deinen Bedarf angepasst ist, kann deine Ausgaben bereits deutlich senken. Dabei musst du auf Nachhaltigkeit nicht verzichten, denn auch in diesem Bereich gibt es passende Tarife. Oft hast du sogar die Wahl zwischen verschiedenen Erzeugungsarten oder Energieträgern – etwa Strom aus Photovoltaikanlagen, aus Windkraft oder Biomassekraftwerken.

Im nächsten Schritt geht es direkt in die Küche – zum Beispiel bei der Zubereitung von Gemüse: Stelle dir am besten eine Schüssel in die Spüle und fülle sie mit Wasser, anstatt das Gemüse unter laufendem Wasserhahn zu putzen.

Genauso sinnvoll ist es, wenn du zur Aufbewahrung von Lebensmitteln wiederverschließbare Behältnisse verwendest und Alufolie außen vorlässt. Apropos Obst und Gemüse: Wahrscheinlich wäscht du es nach dem Einkauf ab, um etwaigen Schmutz und andere Verunreinigungen zu entfernen. In diesem Fall sorgst du jedoch dafür, dass die Produkte schneller schlecht werden. Deshalb solltest du sie erst kurz vor dem Verzehr reinigen.

Wer vieles selbst herstellt, kann ebenfalls sparen – allein schon den Verpackungsmüll. Salate im Glas zum Beispiel für die Arbeit, Brot, Limo oder Aufstriche und Marmeladen. Wenn du außerdem darauf achtest, in deiner Küche so wenig Plastik wie möglich zu verwenden, hilfst du der Umwelt und sparst obendrein:

Beispielsweise müssen es nicht immer Spülschwämme aus Kunststoff oder Mikrofasertücher sein – ein Luffaschwamm oder andere Reinigungsutensilien aus Naturmaterialien eignen sich ebenfalls. Auch Gefrierbeutel kannst du einfach durch Dosen und Glasgefäße ersetzen, wenn diese nicht eingefroren werden sollen. Statt Backpapier kannst du auch einmalig in eine Silikonmatte investieren – auch das spart am Ende.

Drei Geräte eines Haushalts, die als größte Stromfresser gelten, finden sich nahezu in jeder Küche:

  • Der elektrische Herd steht nach alten Heizungsanlagen auf Platz zwei der Liste der Geräte, die am meisten Strom verbrauchen.
  • Es folgen der Gefrierschrank (Platz drei) mit einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 415 Kilowattstunden pro Jahr und
  • der Kühlschrank (vierter Platz) mit 330 Kilowattstunden jährlich.

Insgesamt entfallen auf einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt etwa elf Prozent der jährlichen Energiekosten auf das Kochen. Das hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nachgerechnet und gleichzeitig ein Beispiel geliefert, wie der Verbraucher ohne großes Zutun beim Kochen Geld sparen kann: Wer einen Topf ohne Deckel nutzt, um 500 Gramm Kartoffeln zu kochen, zahlt rund 15 Cent dafür. Wer zum Deckel greift, muss lediglich die Hälfte zahlen. Auch beim Vorheizen des Backofens lässt sich Energie einsparen.

Du siehst also: Sparen in der Küche ist allein schon durch Kleinigkeiten möglich. Und: Du hast hier nicht nur direkten Einfluss auf den Energieverbrauch in deinem Haushalt, sondern kannst mit ein paar Maßnahmen auch der Umwelt helfen und generell Energie einsparen.

Bei Küchengeräten auf Energieverbrauch achten

Was die Küche angeht, beginnst du am besten bei den Küchengeräten – vorausgesetzt, du planst den Kauf eines neuen Backofens, Herds oder Kühl-/Gefrierschranks. Hier lohnt sich ein Blick auf die Energieeffizienzklasse. Obwohl die entsprechenden Geräte mit den empfohlenen Effizienzklassen meistens teurer sind als andere, rechnet sich der Kaufpreis trotzdem nach einiger Zeit, weil der Energieverbrauch deutlich geringer ausfällt.

Wenn du vorhast, dir eine neue Geschirrspülmaschine zu kaufen, solltest du nicht nur auf dem Strom-, sondern auch auf den Wasserverbrauch achten. Am besten wählst du Modelle, die zwischen 15 bis 17 Liter Wasser pro Waschgang benötigen.

Beim Kauf eines Kühl- oder Gefrierschranks mach dir am besten vor dem Kauf klar, wie groß das Gerät sein muss. Es bringt nichts und kostet nur Energie, wenn du dir ein geräumiges Modell aussuchst, das die meiste Zeit über nur halb gefüllt ist. Als Faustregel gilt: Rund 50 Liter Volumen pro Person. Für einen vierköpfigen Haushalt ist also ein Kühlgerät mit 200 Litern Fassungsvermögen die richtige Wahl. Nicht nur beim Gerätekauf, sondern auch bei der Verwendung von Kühlschrank & Co hast du viele Möglichkeiten, deine Energiekosten zu senken:

Geschirrspüler:

Wähle das richtige Waschprogramm, am besten ein Umweltprogramm statt eines Vollprogramms – je nach Verschmutzungsgrad (stark verschmutztes Geschirr kannst du vorher mit Wasser abspülen). Umweltprogramme verbrauchen deutlich weniger Wasser, weil sie kürzer laufen. Gleiches gilt für die Temperatur: Hier kannst du Strom sparen, wenn du beispielsweise statt 60 Grad 50 wählst. Zum Energie einsparen hilft auch, das Sieb regelmäßig zu reinigen.

Kühlschrank/Gefrierschrank:

Dein Kühlschrank hat bei 7 Grad Celsius eine optimale Temperatur. Achte auch darauf, dass der Kühlschrank (oder ein Gefrierschrank) nicht neben Wärmequellen wie Heizungen, Waschmaschinen oder den Backofen platziert werden, weil das Kühlgerät in diesem Fall mehr Energie verbraucht, um die Temperatur zu halten.

Auch Kleinigkeiten summieren sich und schlagen sich auf deine Stromrechnung nieder: Taue den Kühlschrank, das Eisfach oder deinen Gefrierschrank deshalb regelmäßig ab. Je dicker die Eisschicht ist, desto mehr Strom wird verbraucht. Auch wenn du Speisen einfrieren oder kühl stellen möchtest, solltest du warten, bis sie vollständig abgekühlt sind.

Mit einem kleinen Trick kannst du außerdem Energie sparen: Wenn du mehrere Speisen aus dem Kühlschrank nehmen möchtest, benutze einfach ein Tablett und stelle alle Dinge darauf, die du benötigst. So vermeidest du, dass das Gerät mehrmals hintereinander kurz geöffnet und wieder geschlossen wird. Auch das spart Strom.

Herd und Backofen:

Am besten verwendest du gute Töpfe mit glatten, nach innen gewölbten Böden. Wichtig ist, dass die Böden deines Kochgeschirrs gut auf der Herdplatte aufliegen, damit der Topf einen optimalen Kontakt zur Platte hat. Das spart Energie. Außerdem solltest du dir einen Schnellkochtopf zulegen, falls du ihn nicht schon besitzt. Nachweislich kannst du damit bis zu 50 Prozent Stromkosten sparen.

Wenn du einen Gusstopf anstelle eines Alu- oder Edelstahltopfes wählst, kannst du den Herd auch früher herunterschalten, weil Gusstöpfe die Wärme länger speichern. Außerdem – und das wissen schon unsere Großmütter: Kein Topf ohne Deckel, wenn es nicht sein muss. Wenn du auf den Deckel verzichtest, entweicht zu viel Wärme – was sich erheblich auf Strom- oder Gaskosten auswirkt. Auch gekippte Deckel gehen am Ende auf deine Kosten. Am besten ist es also, den Deckel während des gesamten Kochvorgangs geschlossen zu halten.

Auf geeignetes Kochgeschirr achten

Genauso verbietet es sich im Grunde, zu kleine Töpfe auf zu große Kochplatten zu stellen und andersherum. Für jeden Zentimeter, den die Herdplatte den Topf überragt, zahlst du 20 bis 30 Prozent mehr Energiekosten. Wenn du zu große Töpfe auf zu kleine Platten stellst, benötigt der Herd deutlich länger, bis die Speise erwärmt ist.

Und noch ein Trick: Wenn du nur etwas Wasser erhitzen möchtest, nimm besser einen Wasserkocher, weil dieser deutlich weniger Energie frisst als ein Herd. Wenn du jedoch mehr als 1,5 Liter erhitzen möchtest, ist es effizienter, wenn du den Herd nutzt.

Auch diese Tipps helfen dir beim Sparen:

  • Backofen nur in Ausnahmefällen vorheizen und Umluft nutzen. Wenn du Ober- und Unterhitze einstellst, verbrauchst du deutlich mehr Energie
  • Brötchen vom Vortag nicht im Backofen, sondern mit dem Toaster aufbacken
  • Backofentür während des Backens geschlossen halten
  • Kaffee in der Thermoskanne warmhalten und nicht auf der Heizplatte der Kaffeemaschine
  • So wenig Wasser wie möglich beim Kochen verwenden. Je mehr Wasser sich im Topf befindet, desto länger braucht es, bis dieses erwärmt ist
  • Den Herd schon einige Minuten (bis zu zehn) vor Ende der Garzeit abschalten (Nutzung der Nachwärme)
  • Auch der Backofen kann bis zu 10 Minuten vorher ausgeschaltet werden, um die Nachwärme zu nutzen
  • Herd erst dann einschalten, wenn das Kochgeschirr bereits aufgesetzt ist
  • Zum Aufwärmen von Gerichten besser die Mikrowelle benutzen, weil sie Strom sparender ist als ein Herd
  • Du kannst Gemüse, Eier und Kartoffeln auch mit Wasserdampf garen: Dazu gibst du Wasser in ein bis zwei Zentimeter Höhe in den Topf, verschließt diesen mit einem Deckel und nutzt den entstehenden Wasserdampf, um Speisen gar zu kochen
  • Bei Nudeln und anderen Getreideprodukten musst du nicht warten, bis das Wasser kocht. Du kannst sie mit dem Wasser erhitzen. Dadurch verringert sich die Kochzeit

Autorin:

Saskia Radtke (32)

Saskia ist selbstständige Elektrotechnikermeisterin und Energieberaterin. Wenn sie jedoch nach Feierabend die Werkzeuge und Messgeräte aus der Hand gelegt hat, ist sie eine leidenschaftliche Hobbyköchin, die es liebt, ihre Lieben immer wieder mit Köstlichkeiten zu überraschen – und ständig ihre eigene Küche auch technisch zu verfeinern.

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